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Pflegekräfte in Hessen sagen ,,Nein“ zur Landespflegekammer: Damit ist auch eine Bundespflegekammer tot.

Kräftiger hätte der Paukenschlag kaum ausfallen können: Nur 42,9 Prozent aller Pflegekräfte in Hessen haben sich dafür ausgesprochen, eine Landespflegekammer einzurichten. 51,1 Prozent sind dagegen. Die Landesregierung in Wiesbaden ist jetzt gut beraten, die Finger von einer Kammer zu lassen. Mit diesem klaren Votum der Pflegebasis ist eine Bundespflegekammer auch tot.

Hessen ist seriös und gründlich vorgegangen. Das zuständige Sozialministerium hatte das Hessische Statistische Landesamt beauftragt, eine Befragung unter allen knapp 65 000 Pflegekräften durchzuführen, die eine mindestens dreijährige Ausbildung erfolgreich durchlaufen haben. Das betraf Krankenpflegekräfte als auch Altenpflegekräfte. Alle Befragten wurden aufgeklärt, dass eine Kammer auch Zwangsmitgliedschaft und Zwangsbeiträge bedeutet. Dazu Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege: ,,Bei der Befragung wurde nicht geschummelt wie zuvor in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein oder Niedersachsen, die höchst fragwürdige Befragungen durchgeführt hatten, um ein dort von den jeweiligen Landesregierungen politisch gewolltes Ja buchstäblich hinzufriemeln. Das nun vorliegende Ergebnis ist eine schallende Ohrfeige für die politischen Trickser in den drei genannten Bundesländern. Auch Bayern, das Saarland und Hamburg hatten sich zuvor gegen eine Zwangsverkammerung entschieden. Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und seinen Pflegestaatssekretär Andreas Westerfellhaus ein Grund mehr, endlich innezuhalten und zu akzeptieren, dass vor allem die allermeisten Altenpfleger einer solche Zwangsbeglückung nicht wollen.