Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP)

Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte
(BAGAP)

Gründungsmitglieder von links nach rechts: Falk Ostermann, Miriam Müller, Reinhold Schirren, Thomas Greiner, Isabell Halletz, Thomas Knieling, Friedhelm Fiedler, Anna-Catharina Warmbold, Peter Klingler, Frederik Maybaum, nicht auf dem Foto abgebildet: Juliane Bohl und Simon Wenz

Quelle: BAGAP

Unsere Vision

Einheitliche, transparente und zukunftsfähige Regelungen für die Zuwanderung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in Deutschland.

Struktur

Die Bundesgeschäftsstelle der BAGAP versteht sich als Ansprechpartnerin, Dienstleisterin und Beraterin, um die vielfältigen Themenfelder im Bereich der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte zu bündeln und zu bearbeiten.

Unsere Mission

Als Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte gestalten wir die qualifizierte Zuwanderung von morgen.

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Bertelsmann-Studie: „Personal aus dem Ausland sichert die Altenpflege in vielen Regionen in Deutschland“

Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung benötigt Deutschland jährlich 288.000 Einwanderer, um weiter leistungsfähig sein zu können. Besonders brisant ist die Lage in der Altenpflege. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) fordert deshalb pragmatische Lösungen.

Dazu erklärt AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz: „Deutschland braucht dringend mehr Migration in den Arbeitsmarkt – besonders in die Pflege. Deshalb sind Altenpflegeunternehmen seit vielen Jahren aktiv, um Personal aus dem Ausland anzuwerben. Seit zwei Jahren gibt es nur dank Zuwanderung Personalaufwuchs in der Pflege. Jede sechste Pflegefachperson hat einen ausländischen Pass. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen dazu bei, dass nicht noch mehr Betten unbelegt sind oder sogar Pflegeeinrichtungen geschlossen werden müssen.

Umso dringlicher ist es, die Einwanderung zu beschleunigen, denn die Verfahren dauern viel zu lange. Erforderlich sind standardisierte Prozesse und verbindliche Fristen. Beschleunigte Verfahren im Gesetzbuch bringen wenig, wenn das Personal zur Bearbeitung fehlt. Die kleinteiligen Anerkennungsprozesse müssen zwingend verschlankt werden – Bayern hat mit seiner Fast Lane gezeigt, wie es geht. Die Anerkennung dauert nur vier bis sechs Wochen, weil die Bearbeitung zentralisiert und auf digitale Verfahren umgestellt wurde. Deshalb fragt ausländisches Pflegepersonal mittlerweile gezielt nach Arbeitgebern in Bayern.

Ein modernes Einwanderungsland braucht moderne Behörden. Dazu gehört ein einfacher Einwanderungsprozess, bei der alle notwendigen Genehmigungen in einem Schritt beantragt werden können. Wird dann noch künstliche Intelligenz zur Prüfung der Unterlagen eingesetzt, wären die langen Verfahren bei der Visa-Erteilung bis hin zur Berufsausübungserlaubnis deutlich verkürzt und die fehlenden Personalressourcen in den Behörden könnten damit ausgeglichen werden. Die Botschaft an die nächste Bundesregierung: Mehr Mut zu weniger Bürokratie. Einfach mal machen.“

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Motive für die Gründung der BAGAP

  • Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit für den Beruf Altenpflege (09/2016): Fachkräftemangel für examinierte Fachkräfte in der Altenpflege ausnahmslos in allen Bundesländer
  • Im Bundesdurchschnitt sind die gemeldeten Stellenangebote für examinierte Fachkräfte 171 Tage vakant (vgl. Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, 12/2017). Das ist alarmierend und kann zur Bedrohung für Pflegeheimbetreiber werden, wenn die vereinbarten Personalschlüssel nicht mehr erfüllt werden können, dadurch Aufnahmestopps verhängt werden müssen und die Versorgungssicherheit in Gefahr ist.
  • Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation in der Altenpflege weiter angespannt. So ist die Vakanzzeit um neun Tage gestiegen und die Arbeitslosen-Stellen-Relation (Arbeitslose je 100 Stellen) hat sich nochmals verringert.
    • Ein Lösungsansatz dafür kann der Zuzug ausländischer Pflegekräfte sein.
  • Allerdings ist es unverständlich, warum die Situation zur Anwerbung und Einstellung ausländischer Fachkräfte für Arbeitgeber so erschwert wird. 16 unterschiedliche Regelungen zur Zuwanderung und zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse lassen Arbeitgeber verzweifeln, führen zu langwierigen Antragsverfahren und undurchsichtigen Entscheidungsprozessen.
  • Immer größer werdende Schwierigkeiten im Rekrutierungsverfahren und Anerkennungsprozess
    • sehr lange Verfahren zur Prüfung der Unterlagen in den Botschaften zur Erteilung von Ausreisegenehmigungen und Visa,
    • über Monate fehlende Rückmeldungen zu den Anträgen,
    • teils erhebliche Verzögerungen bei der Terminvergabe, als auch sehr unterschiedliche Entscheidungspraktiken
  • Der Einsatz der ausländischen Pflegekräfte im Unternehmen verzögert sich immer mehr (teilweise bis zu 12 Monate und länger ab Antragstellung). Die dringend benötigte Fachexpertise der ausländischen Pflegekräfte kann nicht im Unternehmen eingesetzt werden.

Die BAGAP setzt sich dafür ein, dass…

  • …bundesweit einheitliche und transparente Regelungen zur Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte aus EU-Ländern und Drittstaaten geschaffen und angewendet werden.
  • …einheitliche und transparente Regelungen zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte für alle in der Vermittlung tätigen Unternehmen geschaffen und angewendet werden.
  • …die Anträge auf Anerkennung und die Prüfung der vorzulegenden Unterlagen durch genügend vorzuhaltendes Personal in der gesetzlich vorgeschriebenen Frist sichergestellt werden kann.
  • …die Anerkennung auch für den Beruf Altenpflege möglich wird.
  • …das Personal in den deutschen Botschaften und Konsulaten, welches für die Bearbeitung von Visa-Anträgen zuständig ist, aufgestockt und regelmäßig geschult wird.
  • …Qualitätskriterien, z.B. in Form eines Güte- bzw. Qualitätssiegels, für alle in der Vermittlung tätigen Unternehmen entwickelt und umgesetzt werden, um eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Vermittlung zu gewährleisten.
  • …alle Aktivitäten der BAGAP auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Dies betrifft sowohl die Wirtschaftlichkeit bei der Gewinnung ausländischer Pflegekräfte, wie auch die Qualität der Pflege und die Rahmenbedingungen der betroffenen in- und ausländischen Arbeitnehmer/innen, als auch die Arbeitsmarktsituation in den Herkunftsländern.

Vorteile der Mitgliedschaft in der BAGAP

Förderung

Anregung, Förderung und Initiierung von Vereinbarungen und Richtlinien zur Verbesserung der Rekrutierung, Anerkennung und Integration ausländischer Pflegekräfte.

Wissenstransfer

Informations- und Erfahrungsaustausch in regelmäßigen Arbeitsgruppentreffen u.a. zu politischen Themen, gesetzlichen Änderungen und Berichte aus externen Gremien

Mitsprache

Die BAGAP ist übergeordnete Ansprechpartnerin für alle gesellschaftlichen Stakeholder der Politik, Behörden, Wirtschaft und Medien.

Information

Information der Geschäftsstelle (Mailings, Berichte aus externen Gremien etc.) zu aktuellen politischen und arbeitsmarktrelevanten Entwicklungen.

Netzwerk & Mitgliederversammlung

Einzigartige Möglichkeit der Vernetzung und Bündelung der Interessen, eigens Netzwerk erweitern, Beziehungen knüpfen und Chancen der Gemeinschaft nutzen. Zudem findet ein Mal jährlich findet eine Mitgliederversammlung der BAGAP statt.

Beratung

Beratung der Mitglieder zu Themen der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte.

Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte