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Neue Zahlen zur Pflegeausbildung: „Kein Grund zur Entwarnung“

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) sieht gestiegene Zahlen in der Pflegeausbildung als Nachweis für deren Attraktivität. AGVP-Präsident Thomas Greiner warnt jedoch, dass angesichts der demografischen Entwicklung dringender Handlungsbedarf besteht.

Thomas Greiner: „Die Pflegeausbildung erfreut sich bei jungen Menschen großer Beliebtheit, dank Top-Ausbildungsvergütungen, überdurchschnittlichen Gehältern und einer Job-Garantie. Doch sind die steigenden Ausbildungszahlen kein Grund zur Entwarnung: Noch immer sind sie meilenweit entfernt von den Ausbildungsrekorden der späten 2010er-Jahre. Und die Altenpflege befindet sich in einem Demografie-Sandwich: Pflegepersonal scheidet altersbedingt aus und immer mehr Menschen benötigen pflegerische Versorgung, während gleichzeitig geburtenschwächere Jahrgänge nachkommen. Die bloße Steigerung der Ausbildungszahlen genügt nicht.

Um die Versorgung der wachsenden Zahl Pflegebedürftiger sicherzustellen, sind zwei Dinge entscheidend: Erstens muss der Gesetzgeber die Träger der Sozialhilfe und Pflegekassen dazu bringen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Pflegeinfrastruktur nicht durch kurzfristige Sparmaßnahmen zu gefährden. Zweitens müssen Pflegepersonal und -einrichtungen von bürokratischen Fesseln befreit werden, um innovative und vielfältige Wege zu einer guten und bezahlbaren Pflege für alle Pflegebedürftigen zu finden – auch mit weniger Pflegepersonal.

Wir müssen akzeptieren, dass wir nie wieder so viel Pflegepersonal wie heute haben werden. Daraus müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen: weg vom Klein-Klein und hin zu einer Pflege, die vom Pflegebedürftigen ausgeht. Diese erwarten eine gute Versorgung, die ihnen auch tatsächlich und nicht nur auf dem Papier zur Verfügung steht. Sie möchten sich an ihrem Lebensabend sicher aufgehoben und wohl fühlen. Bürokratische Vorschriften, kleinteilige Dokumentationen und Detailprüfungen tragen hierzu nicht bei.“

Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts finden Sie hier. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_125_212.html

20240327_PM_Zahlen zur Pflegeausbildung kein Grund zur Entwarnung