Die deutsche Pflege befindet sich im Sinkflug. Nach der Ankündigung eines Infrastruktur-Sondervermögens fordert der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) dessen Verwendung für einen Zukunftsbooster Pflege zur Sicherung der Versorgung der Boomer-Generation. Denn wie wir unsere Älteren versorgen, wird neben den entscheidenden Zukunftsfragen Verteidigung und Wirtschaft zum Charaktertest für unsere Gesellschaft.
Dazu AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Die Infrastruktur eines Landes ist wie sein Betriebssystem – und Deutschlands ist veraltet. Das Pflegesystem braucht besonders dringend ein Update: Pflegende Angehörige sind am Limit, Einrichtungen fehlen Mittel für Sanierung, Klimaanpassung und Digitalisierung. Und Pflegebedürftige, die jahrzehntelang Beiträge gezahlt haben, landen auf Wartelisten statt in der Versorgung.“
Der AGVP fordert den Bundestag auf, die Pflege mittels des Infrastruktur-Sondervermögens aus der Investitionsstarre zu holen. Die zukünftige Bundesregierung und die Länder könnten mit einer Kombination aus ordnungsrechtlichen Reformen und einer Investitionsgarantie Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen dauerhaft um mehrere hundert Euro entlasten. Dazu würden mehr Investitions- und Rechtssicherheit dringend benötigte Investitionen auslösen und die Pflegeplatz-Lücke endlich schließen.
Greiner erklärt: „Die Politik kann sich ein Denkmal setzen, wenn sie die Pflege-Versorgung der Boomer-Generation mit dem Zukunftsbooster Pflege sichert. Wann, wenn nicht jetzt?“
Hintergrund
CDU und SPD hatten sich gestern auf ein Infrastruktur-Sondervermögen zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben in Deutschland geeinigt. Auch die soziale und gesundheitliche Infrastruktur sollen demnach davon profitieren.