Die Bilanz der ausgehenden Legislaturperiode: Rund 60.000 Heimplätze und fast 1.000 Pflegeheime fehlen, während der Bedarf rasant steigt. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) warnt: Ohne Kurswechsel droht Deutschland zum Wartelisten-Land zu werden.
AGVP-Präsident Thomas Greiner fordert ein sofortiges Umsteuern in der Pflegepolitik: „Deutschland steuert sehenden Auges in den Pflegenotstand – und die Politik schaut seit Jahren zu. Heime werden in den Ruin getrieben, Pflegebedürftige auf Wartelisten gesetzt und Angehörige verzweifeln. Lauterbachs Staatspflege-Kurs bedeutet: Wo kein Investor, da kein Heim und keine Kosten – auf dem Rücken der Ältesten.“
Laut AGVP-Hochrechnungen braucht Deutschland jährlich 17.000 zusätzliche Pflegeplätze – das entspricht über 200 Heimen mit je 78 Plätzen. Von Ende 2021 bis Ende 2025 fehlen fast 60.000 Pflegeplätze. Zum Vergleich: 2008/2009 entstanden pro Jahr 330 neue Heime mit 23.000 Plätzen. (Details finden Sie im Anhang der Pressemitteilung)
Was jetzt passieren muss
Bürokratie abbauen, Profis vor Ort vertrauen: Pflegeunternehmen müssen neue Angebote entwickeln können. Weniger Detailvorgaben führen zu passgenauen und fachgerechten Pflegeangeboten – an dem Ort, mit der Personalausstattung und zu dem Preis, den sich Pflegebedürftige wünschen.
Pflegeplätze statt Wartelisten: Pflegeeinrichtungen müssen wirtschaftlich arbeiten können, damit wieder mehr investiert wird. Ohne wirtschaftliche Anreize gibt es keine neuen Heime.
Abschließend AGVP-Präsident Greiner: „Pflegebedürftige brauchen nicht mehr Regeln, sondern mehr Heime! Wenn die nächste Bundesregierung nicht radikal umsteuert, wird Deutschland Wartelisten-Land.“
20250218_PM_Hochrechnung Pflegeplatz-Lücke_60.000 Plätze fehlen
20250218_Anhang zur PM_Hochrechnung Pflegeplatz-Lücke_60.000 Plätze fehlen