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Die Altenpflege will sich nicht missbrauchen lassen

Vor der heißen Phase in Sachen zukünftiger Bezahlung der Pflegekräfte zeigt sich zweierlei: Die Pflegebranche will trotz vereinzelter Lippenbekenntnisse keinen übergreifenden Arbeitgeberverband und sie will auch keinen Allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die gesamte Altenpflege.

Der Arbeitgeberverband Pflege fordert Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit Nachdruck auf, seine spalterischen Bemühungen endlich zu stoppen. Dazu Thomas Greiner, Präsident des AGVP: ,,Die Altenpflege will sich nicht missbrauchen lassen. Minister Heil muss endlich einsehen, dass die Idee, über die leicht emotionalisierbare Altenpflege quasi mit der Brechstange Allgemeinverbindlichkeitserklärungen von Tarifverträgen zu erleichtern, gescheitert ist. Wer die Branche befrieden und eine höhere Bezahlung von Pflegekräften erreichen möchte, muss in einer neuen Mindestlohnkommission Lösungen suchen. Mögliche Ideen wären: Aufnahme wichtiger Marktteilnehmer wie Deutsches Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Arbeiterwohlfahrt. Stärkere Berücksichtigung des Ostens und der ambulanten Pflege bei der Zusammensetzung. Mindestlohn für Fachkräfte von 2500 Euro. Anreize für Hilfskräfte durch Festlegung eines Mindestlohns für einjährig Ausgebildete.“ Greiner abschließend: ,,Es kann nicht sein, dass Bundesminister Heil einen symbolischen Erfolg feiern will, aber Bewohner, Mitarbeiter und Unternehmen vor Ort nach Kostenverhandlungen dann die Zeche für ungedeckte Schecks bezahlen müssen.“
PM AGVP Allgemeinverbindlichkeit-25.03.2019