Die flächendeckende Versorgungssicherheit in der Altenpflege ist längst verloren, gleichwertige Lebensverhältnisse nicht mehr gegeben. Das zeigt der DAK-Pflegereport 2025. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) warnt vor Ablenkungsdebatten: Gegen Platzmangel hilft keine Beratung, sondern nur eines: neue Pflegeplätze.
Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Gegen Wohnungsnot helfen Wohnungen – gegen die Versorgungskrise in der Pflege helfen Pflegeplätze. So einfach ist das. Die Pflegekassen tragen den gesetzlichen Sicherstellungsauftrag, die Bundesländer sind für eine funktionierende Infrastruktur zuständig. Und der Bund muss endlich die Fesseln lösen, die verhindern, dass Pflegekräfte und Einrichtungen eigenverantwortlich arbeiten können. Wenn alle ihren Pflichten nachkommen würden, wäre die Krise bereits deutlich entschärft – auch im demografischen Ausnahmezustand, der uns bevorsteht.
Pflegeberatung ist sinnvoll, aber wird überschätzt, wenn sie als Hauptlösung verkauft wird: Zwar wünschen sich und verdienen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mehr Beratung. Aber damit werden Heimsterben und Versorgungskrise nicht überwunden.
Wer meint, man könne Versorgungssicherheit und im Grundgesetz garantierte gleichwertige Lebensverhältnisse durch kommunale Steuerung und auf dem Rücken von Angehörigen sowie Ehrenamt sichern, verkennt die Realität. Pflegebedürftige verdienen professionelle Versorgung. Deshalb fordern wir Strafzinsen für säumige Kostenträger, realistische und flexible Personalvorgaben und einen fairen Wettbewerb der Pflegekonzepte und -anbieter.“
20250522_Keine Ablenkungsdebatten in der Pflegekrise_Beratung ist gut, versorgung ist besser