Allgemein PresseInformationen

Inflation frisst Pflege auf

Pflegebedürftigen und Angehörigen droht Kosten-Tsunami bei Eigenbetrag
Arbeitgeberverband Pflege fordert sofortigen Inflationszuschuss von 25 Prozent für Sachkosten

Deutlich gestiegene Löhne, massive Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sowie steigende Zinsen – die Pflegeunternehmen stehen massiv unter Kostendruck. Die Kosten für die Unterkunft und für Verpflegung galoppieren davon und die finanzielle Belastung für die Pflegebedürftigen steigt rasant. Ihnen und ihren Angehörigen drohen monatliche Zusatzkosten von 1.000 Euro und mehr. Angesichts dieser schwierigen Lage fordert Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), eine Finanzspritze für die Pflege:

„Die Finanzlage der Pflege ist viel dramatischer als die Leute glauben. Auf die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Unternehmen rollt ein Kosten-Tsunami zu. Die Kostensteigerungen können sich für die Pflegebedürftigen und ihre Familien auf 1.000 Euro im Monat summieren – das belastet sie wie eine zweite Miete. Die Bundesregierung muss endlich gegensteuern, sonst werden die Menschen unter der Kostenwelle begraben.

Wir brauchen sofort einen Inflationszuschuss von 25 Prozent für die gestiegenen Sachkosten, zu denen zum Beispiel die Unterkunft und Verpflegung zählen. Aktuell müssen die Pflegeinrichtungen die Menschen für sechs Euro Verpflegungspauschale ernähren – wie soll das gehen? Außerdem erhalten die Pflegebedürftigen keine Energiepreispauschale und müssen die Kostensteigerungen aus eigener Tasche zahlen. Ein sofortiger Inflationszuschuss entlastet nicht nur die Unternehmen, sondern vor allem die Pflegebedürftigen, die damit vor einem Abrutschen in die Sozialhilfe bewahrt werden können.

Corona und Affenpocken – das sind immer noch wichtige Themen, keine Frage. Aber Karl Lauterbach ist nicht Minister für Infektionskrankheiten. Er ist auch für die Pflege und deren Finanzierung zuständig. Mehr Pflege, weniger Pandemie, mehr Tatkraft, weniger Talk-Show – das erwarten die Pflegeunternehmen jetzt vom Minister.“

PM_Inflationsausgleich-23062022.docx