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Wohnungsmangel verschärft Pflegenot: Wer Pflegen soll, muss wohnen können

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) weist auf die anhaltende Wohnungsknappheit, vor allem in deutschen Großstädten, hin. Diese erschwert zunehmend die Gewinnung von Pflegepersonal, insbesondere aus dem Ausland.

AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz erklärt: „Wir können es uns nicht leisten, potenzielles Pflegepersonal aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes zu verlieren. Doch genau das passiert, weil flexible Lösungen fehlen und der Gesetzgeber bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum weitgehend untätig bleibt. Immer wieder können Pflegepersonal oder Auszubildende ihre Stelle nicht antreten, weil sie keine bezahlbare Wohnung finden. Besonders betroffen ist ausländisches Pflegepersonal, das oft keine Netzwerke vor Ort hat, um schnell eine Unterkunft zu finden.

Die Politik muss hier flexibler agieren und gemeinsam mit Bau- und Pflegeunternehmen Lösungen schaffen. Attraktive Mitarbeiterwohnungen sollten wieder stärker gefördert werden – das wäre eine lohnende Investition in die arbeitende Bevölkerung. Selbst mit Förderungen wird es jedoch schwierig sein, bestimmte Quadratmeterpreise zu unterschreiten. Daher braucht es besonders für ausländisches Pflegepersonal, das sich in der Ausbildung oder in der Anerkennung seiner Qualifikation befindet passgenaue Lösungen.

Wir fordern, dass Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit erhalten, leerstehende Pflegezimmer kostengünstig an Auszubildende und Fachpersonal in Anerkennung zu vermieten. Es ist unverständlich, dass hochwertiger Wohnraum ungenutzt bleibt, während gleichzeitig dringend benötigtes Pflegepersonal verzweifelt Wohnraum sucht. Von einer solchen Flexibilisierung würden alle profitieren: das Pflegepersonal, das erfolgreich nach Deutschland kommen kann, die Unternehmen, die händeringend Fachpersonal suchen, und nicht zuletzt die Pflegebedürftigen, deren Versorgung dadurch besser abgesichert wäre.“

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Berufsanerkennung in der Pflege: Alle auf die Überholspur

Bayern macht es mit seiner „Fast Lane“ (Überholspur) für ausländische Pflegekräfte vor. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) fordert deutschlandweit schnelle Berufsanerkennungsverfahren durch mehr Digitalisierung.

Dazu erklärt AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz: „Der Flaschenhals bei der Anerkennung ausländischer Pflegekräfte liegt oft bei den zuständigen Behörden in den Ländern, die eine zügige Anerkennung unmöglich machen. In einigen Ländern bitten die Behörden sogar darum, keine beschleunigten Anerkennungsverfahren mehr zu beantragen, denn diese könnten aufgrund von Personalnot nicht bearbeitet werden. Das ist doch absurd. Bayern zeigt, wie man das Problem lösungsorientiert angeht: Der Freistaat hat eine sogenannte Fast Lane für ausländische Pflegekräfte eingerichtet. Hier gelingt die Berufsanerkennung oftmals binnen weniger Tage dank automatisierter und digitalisierter Verfahren. Diesen Pragmatismus brauchen wir in ganz Deutschland. Denn in keinem Beruf ist der Fachkräftemangel eklatanter als in der Pflege. Schon heute arbeiten rund 236.000 Pflegekräfte aus der EU und Drittstaaten in Deutschland. Die steigende Zahl von Anträgen zur Berufsanerkennung machen daher Mut: Es können noch viele mehr werden, vorausgesetzt die Anerkennungsbehörden wechseln vom Modus des Bürokratismus in den Modus des Pragmatismus.“

Hintergrund

Das Statistische Bundesamt meldete heute neue Zahlen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Wie schon in der Vergangenheit ist die Zahl der Anträge hierzu gestiegen (+11 Prozent). Zugleich steigen jedoch auch die Zahlen der Anträge in Bearbeitung. Am häufigsten bemühen sich Beschäftigte im Gesundheitswesen um Anerkennung ihrer Abschlüsse (ca. zwei Drittel). Hiervon machen wiederum Pflegeberufe den größten Anteil aus (59 Prozent).

Die monatelangen Bearbeitungszeiten bei den Behörden sorgen indes häufig für Frust bei Pflegeeinrichtungen und ausländischen Pflegefachleuten. Bis zur Anerkennung der Gleichwertigkeit oder der Absolvierung eines Anpassungslehrgangs kann die Pflegefachperson nur als Hilfskraft eingestellt werden.

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Fachkräfteeinwanderung: Wo bleiben nun Erleichterungen für ausländische Pflegekräfte?

Der Mangel an Pflegepersonal scheint bei der Politik noch nicht angekommen zu sein, denn der große Wurf für die Pflege bleibt mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung aus.

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) sieht wenig Verbesserungen für zuwanderungswillige und dringend benötigte Pflegefachkräfte aus dem Ausland. Dazu erklärt die Geschäftsführerin Isabell Halletz:

„In keinem Beruf ist der Fachkräftemangel eklatanter als in der Pflege. Deshalb arbeiten bereits rund 236.000 Pflegekräfte aus der EU und Drittstaaten in Deutschland. Und es könnten noch viele mehr sein, wenn der Staat endlich von einer Misstrauens- in eine Willkommenskultur wechseln würde. Die zuständigen Behörden sind oft ein Flaschenhals, der eine zügige Anerkennung behindert. Wenn künftig auch Pflegehilfskräfte aus Drittstaaten beschäftigt werden können, wird der Zuwanderungsstau noch länger. Oder die Menschen gehen in andere Länder, die sie mit Einreiseprämien und schnellen Prozessen locken, statt sie mit starren Bürokratiehürden und Einzelfallprüfungen zu vergraulen.“

Zwar enthalte das Gesetz richtige Ansätze wie die Ausweitung der Westbalkan-Regelung, es beseitige jedoch nicht die Hürden, die den Zuwanderungsstau in der Praxis verursachen.

„Was die Arbeitgeber und vor allem die zuwanderungswilligen Personen aus dem Ausland dringend benötigen, sind keine weiteren staatlichen Anwerbeprogramme, sondern standardisierte Prozesse und verbindliche Fristen. Es bringt nichts, wenn beschleunigte Verfahren auf dem Papier existieren, aber nicht in der Praxis umgesetzt werden können. Das geht nur mit mehr Personal in den Behörden und einer elektronischen Akte“, so Halletz.

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Zuwanderungsstau in der Pflege: Kabinettsbeschlüsse sind enttäuschend

Die Kabinettsbeschlüsse der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung bringen wenig Verbesserungen und viel Enttäuschung für die Pflegebranche, erklärt Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Pflege (AGVP): 

„Die Beschlüsse der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung sind halbherzig und reichen nicht einmal ansatzweise, um dem Personalmangel in der Branche entgegenzuwirken. Das größte Nadelöhr sind die Anerkennungsstellen in den Ländern – hier entsteht der Zuwanderungsstau. Die Wartezeiten haben im letzten Jahr weiter zugenommen, wegen langer Fehlzeiten von Beschäftigten oder unbesetzter Stellen. Es gibt mittlerweile Anerkennungsbehörden, die darum bitten, keine Anträge zum beschleunigten Fachkräfteverfahren zu stellen, weil sie sie nicht bearbeiten können. Jetzt die Verantwortung den Ländern zu überlassen, würde an der aktuellen Misere nichts ändern.

Beschleunigung auf dem Papier kann jeder und hilft niemanden. Auf das schnelle Handeln kommt es an. Denn wenn künftig auch Pflegehilfskräfte aus Drittstaaten beschäftigt werden können, wird der Zuwanderungsstau noch länger. Oder die Menschen nehmen gleich die Ausfahrt in andere Länder, die sie mit Einreiseprämien und schneller Einwanderung locken statt sie mit starren Bürokratiehürden und Einzelfallprüfungen zu vergraulen. Pragmatische und praxisnahe Lösungen sind gefragt, sonst löst sich der Zuwanderungsstau auf, aber der Personalmangel bleibt, weil andere Länder ihre Grenzen ohne Misstrauensbürokratie geöffnet haben.“

Hintergrund

Die Personalknappheit ist aktuell das drängendste Problem in allen Pflegebetrieben. Deshalb wird die Zuwanderung immer wichtiger und die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem Pass steigt seit Jahren kontinuierlich an. Mit großem Abstand stehen die Pflegeberufe an der Spitze der Anerkennungsverfahren. Allein über 17.100 Anträge auf Anerkennung gab es 2021.

Maßnahmenpaket gegen Zuwanderungsstau

Unbürokratische Prozesse und schnelle Entscheidungen der Behörden.

Anträge und Unterlagen müssen bundesweit standardisiert werden, um Zeit und Ressourcen zu sparen.

Eine elektronische Akte für alle Behörden mit allen notwendigen Unterlagen.

Es reicht nicht, nur die Antragstellung zu digitalisieren. Eine elektronische Akte, auf die alle Behörden zugreifen können, ist erforderlich und spart Zeit.

Mehr Flexibilität und Entscheidungskompetenz des Arbeitgebers.

Die vorgesehene Anpassung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wird kaum Änderungen für reglementierte Berufe bringen. Dabei könnten die Arbeitgeber in der Pflege sehr gut entscheiden, wer für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert ist.

Planbarkeit und Gewissheit, wann die Einreise erfolgen kann.

Viele Länder werben mittlerweile ganz gezielt im Ausland Gesundheitspersonal an und haben die Zuwanderungshürden so weit gesenkt, dass ab dem Zeitpunkt der Anwerbung bis zur Einreise maximal drei Monate vergehen. Wer als Pflegekraft nach Deutschland will, muss im Heimatland bis zu anderthalb Jahre warten, um einreisen zu können. Da darf man sich nicht wundern, dass sich qualifizierte Pflegekräfte für andere Länder entscheiden, in die sie schnell einwandern und als Fachkraft Geld verdienen können.

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FÜR DIE STÄRKUNG DER SPRACHLICHEN UND INTERKULTURELLEN AUSBILDUNG VON AUSLÄNDISCHEN FACHKRÄFTEN


Quelle: Goethe-Institut/Loredana La Rocca

Das Goethe-Institut hat am Mittwoch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP) unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist, die Qualität der sprachlichen und interkulturellen Ausbildung von ausländischen Fachkräften und Auszubildenden sicherzustellen.

Deutschland benötigt bis 2030 bis zu 3 Millionen Fachkräfte, ca. 30.000 fehlen aktuell in den Pflegeberufen. Das private wie öffentliche Gesundheitssystem setzt auf qualifizierte Zuwanderer*innen. Für ihre hochwertige und effektive sprachliche wie interkulturelle Ausbildung hat das Goethe-Institut am Mittwoch, den 21. Juli, mit dem Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP) eine Kooperationsvereinbarung beschlossen.

„Die Kooperationsvereinbarung spiegelt unsere gemeinsamen Ziele wider“, erklärte Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, bei der Unterzeichnung. „Wir wollen ausländischen Pflegekräften eine fundierte sprachliche und interkulturelle Vorbereitung und ein gutes Ankommen ermöglichen. Außerdem wollen wir gemeinsam an einer zukunftsfähigen Gestaltung der Fachkräftezuwanderung arbeiten, unter fairen Bedingungen für alle Beteiligten, auch die Herkunftsgesellschaften.“

Isabell Halletz, Geschäftsführerin des AGVP und Sprecherin der BAGAP, sagte: „Die Sprache öffnet die Tür zu gesellschaftlicher Teilhabe und erfolgreicher Integration. Deshalb bündeln wir gemeinsam mit dem Goethe-Institut unsere Kräfte, um die ausländischen Pflegekräfte von morgen optimal sprachlich und interkulturell auf ihre Tätigkeiten in Deutschland vorzubereiten.“
Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen AGVP, BAGAP und dem Goethe-Institut beinhaltet u.a. den Ausbau spezifischer Sprachlern- und Vorbereitungsangebote für Pflegekräfte im Ausland und in Deutschland, die gemeinsame Information von potentiellen Pflegekräften zu Arbeits- und Einsatzmöglichkeiten in Deutschland und die Verständigung darauf, bei der Rekrutierung und Qualifizierung von ausländischen Fachkräften und Auszubildenden ethische Standards einzuhalten.
Weitere Informationen zur Fachkräftequalifizierung des Goethe-Instituts finden Sie hier: https://www.goethe.de/de/spr/eng/fkq.html

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.

Der AGVP ist die politische, wirtschaftliche und tarifliche Interessensvertretung der namhaftesten und umsatzstärksten Unternehmensgruppen der deutschen Pflegewirtschaft. Die Mitglieder des Arbeitgeberverbands Pflege setzen sich gemeinschaftlich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Altenpflege und für neue Wege bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften ein.

Die BAGAP vertritt die Interessen von Pflegeunternehmen, Weiterbildungsinstitutionen, in der Vermittlung tätigen Unternehmen und Verbände insbesondere zum Thema der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in Deutschland.

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BAGAP Aktuelles

BAGAP kritisiert Kabinettsbeschlüsse: Ein Schritt rückwärts – Neuer Flaschenhals bei der Zuwanderung von Pflegekräften aus dem Balkan

PRESSEMITTEILUNG

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP) begrüßt die vom Bundeskabinett beschlossene Verlängerung der sogenannten Balkanregelung im § 26 Beschäftigungsverordnung. Dennoch bestehen starke Bedenken bezüglich des festgelegten Kontingents von 25.000 Personen. Nicht nachvollziehbar ist auch, weshalb sich der Gesetzgeber für eine Verlängerung von nur zwei Jahren entschei-det.

Dazu die Sprecherin der BAGAP, Isabell Halletz: ,,Die Balkanregelung zu verlän-gern, ist eine wichtige politische Entscheidung, um die erleichterte Zuwanderung aus diesen Ländern weiter zu ermöglichen. Allerdings ist es unverständlich, wes-halb künftig eine Begrenzung auf 25.000 Personen und nur eine Verlängerung um zwei weitere Jahre vorgenommen werden. Alleine im Jahr 2018 wurden bereits über 23.000 Anträge auf Anerkennung beruflicher Qualifikationen aus den Balkanlän-dern gestellt – Tendenz stark steigend. Aus Sicht der BAGAP ist es daher absolut fatal, die Zuwanderung aus den Balkanländern per Gesetz einzuschränken. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Politik bereits erkannt, dass für die Pflegeunternehmen die Rekrutierung aus dem Ausland ein wichtiger Baustein für die Fachkräftegewinnung und damit die Sicherung der pflegerischen Versorgung ist. Warum geht der Gesetzgeber nun einen Schritt rückwärts und schafft einen wei-teren Flaschenhals in der Zuwanderung für alle?“

Für Presseanfragen kontaktieren Sie bitte: Isabell Halletz
Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP)
Tel.: +49 (0) 30 67 80 63 710
Email: presse@bagap.de
Website: www.bagap.de

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (kurz: BAGAP) ist seit 2018 die übergeordne-te, trägeroffene Interessenvertretung der Pflegeeinrichtungen, Schulen und Weiterbildungsinstitutionen, in der Vermittlung tätige Unternehmen und Verbände. Als deutschlandweit einmalige Plattform vernetzt sie alle beteiligten Akteure zu Themen der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in Deutschland. Die BAGAP ist Ansprechpartnerin für alle gesellschaftlichen Stakeholder in Politik und Wirtschaft.

BAGAP Aktuelles

Chance für einheitliches Verfahren in Botschaft und Behörden

PRESSEMITTEILUNG

Isabell Halletz, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte, zur unterzeichneten Vereinbarung von Gesundheitsminister Jens Spahn mit dem Kosovo:

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte begrüßt die Initiative von Gesundheitsminister Jens Spahn, die Zusammenarbeit mit dem Kosovo zu intensivieren. Wir hoffen, dass nicht nur die Anwerbemodalitäten, sondern auch effiziente und einheitliche Verfahren bei der Bearbeitung von Anträgen in der Botschaft und bei den Anerkennungsbehörden in Deutschland vereinbart wurden. Jetzt sollte die Chance genutzt werden, ein digitales Antragsverfahren zu erproben.
Wichtig ist, dass die Pflegekräfte aus dem Kosovo auf ihren künftigen Arbeitsort vorbereitet werden. Das Beherrschen der deutschen Sprache ist der Schlüssel für gute Arbeit und die Integration. Auch die Arbeitgeber in Deutschland müssen vorbereitet werden, z.B. mit Führungskräftetrainings für die Leitung internationaler Teams, interkulturelle Schulungen der Mitarbeiter/innen und Informationen an die Pflegebedürftigen. Integrationsbeauftragte müssen in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ausgebildet und finanziert werden, die auch Ansprechpartner für neue deutsche Pflegekräfte sein können. Die Willkommenskultur endet nicht mit der Einreise einer neuen Pflegeperson, sondern sollte sich als fester Bestandteil in der Unternehmenskultur verankern.
Deutlich zu begrüßen ist der nachhaltige Ansatz, nicht nur qualifiziertes Personal anzuwerben, sondern auch bei der Entwicklung der lokalen Gesundheitsstrukturen und der sozialen Sicherung im Krankheitsfall im Kosovo zu unterstützen.

Für Presseanfragen kontaktieren Sie bitte: Isabell Halletz
Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP)
Tel.: +49 (0) 30 67 80 63 710
Email: presse@bagap.de
Website: www.bagap.de

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (kurz: BAGAP) ist seit 2018 die übergeordnete, trägeroffene Interessenvertretung der Pflegeeinrichtungen, Schulen und Weiterbildungsinstitutionen, in der Vermittlung tätige Unternehmen und Verbände. Als deutschlandweit einmalige Plattform vernetzt sie alle beteiligten Akteure zu Themen der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in Deutschland. Die BAGAP ist Ansprechpartnerin für alle gesellschaftlichen Stakeholder in Politik und Wirtschaft.

BAGAP Aktuelles

Ein Gesetz mit Hinkefüßen – Das dringend erwartete Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung kommt, aber allenfalls mit dem Prädikat „Befriedigend“

PRESSEMITTEILUNG

Ein Gesetz mit Hinkefüßen – Das dringend erwartete Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung kommt, aber allenfalls mit dem Prädikat „Befriedigend“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (BAGAP) begrüßt ausdrücklich die heutige Verabschiedung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Bundestag. Die Schaffung eines einheitlichen rechtlichen Rahmens für die gezielte Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten ist mehr als überfällig, der Druck wächst aus verschiedenen Branchen, weshalb das parlamentarische Verfahren nun im Schweinsgalopp durchgeführt wurde.

Dazu Isabell Halletz, Sprecherin der BAGAP: „Das Gesetz enthält wichtige Regelungen, um die Einwanderung für Fachkräfte aus Drittstaaten transparenter zu gestalten. Teilweise hat die Politik erkannt, dass für die Pflegeunternehmen die Rekrutierung aus dem Ausland ein wichtiger Baustein für die Fachkräftegewinnung und damit die Sicherung der pflegerischen Versorgung ist. Allerdings führen einige Regelungsvorschläge dazu, dass der ohnehin schon komplizierte Prozess der Zuwanderung deutlich erschwert wird. Es ist unverständlich, weshalb

  • den Ländern weiterhin obliegen soll, die oft kritisierten Hemmnisse der Dezentralisierung im Anerkennungsverfahren eigenständig zu regeln. Wir können nicht nachvollziehen, weshalb einerseits die Einrichtung zentraler Ausländerbehörden gefordert, aber andererseits den Ländern die Entscheidung übertragen wird, wie viele zentrale Ausländerbehörden je Bundesland eingerichtet werden sollen. Die BAGAP hat mehrfach eingefordert, dass mit einer zentralen Anerkennungsstelle pro Bundesland für die Gesundheitsfachberufe Kompetenzen sinnvoll gebündelt und die Antragsbearbeitung deutlich effizienter gestaltet werden kann. Da der Prozess bis zur vollständigen Anerkennung bis zu einem Jahr und länger dauern kann, ist es umso wichtiger, dass die erteilten Anerkennungsbescheide deutschlandweit gültig sind.
  • eine Altersbegrenzung für die Zuwanderung eingeführt wird. Die BAGAP begrüßt die neue Regelung, dass Personen aus Drittstaaten künftig die Möglichkeit haben werden, zur Suche eines Ausbildungs- oder Studienplatzes zeitlich begrenzt nach Deutschland kommen zu können. Unverständlich ist jedoch, weshalb das 25. Lebensjahr als ein Kriterium für die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis festgeschrieben werden soll. Stellenbeschreibungen für Ausbildungsplätze müssen heute nach dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz nicht nur genderneutral, sondern auch altersneutral formuliert sein. Eine Benachteiligung von potenziellen Auszubildenden aufgrund des Alters wäre gerade in den Pflegeberufen ein fataler Flaschenhals. Wir können es uns nicht leisten, Menschen im erwerbsfähigen Alter von der Erlangung formaler beruflicher Qualifikationen und damit der Sicherung von Ausbildungsplätzen und wirtschaftlicher Entwicklung auszuschließen.
  • Unternehmen einseitig Strafen bis zu 30.000 Euro auferlegt werden und die bisher vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Behörden durch Drohgebärden belegt wird. Im Gegenzug nicht näher definiert sind Fristen für die Prüfung zur Erteilung der Zustimmung zur Beschäftigung durch die Bundesagentur für Arbeit. Wir appellieren an die Vernunft der Behörden, den persönlichen Kontakt zu den Arbeitgebern aufzunehmen, bevor die saftigen Strafzettel versandt werden.

Die neuen Regelungen und zeitlichen Fristen, z.B. zum beschleunigten Verfahren, sind aus Sicht der BAGAP nur mit deutlicher Aufstockung des bereits vorhandenen Personals in den Landesbehörden, Botschaften und Konsulaten zu bewältigen.
Hintergrund: Der häufigste Beruf im Anerkennungsfahren ist zurzeit die Gesundheits- und Krankenpflege. Lag der Anteil der beschäftigten Altenpfleger/innen ohne deutschen Pass in 2013 noch bei 6,8 Prozent, so hat er sich bis 2017 bereits auf 11 Prozent (61.000 Beschäftigte) erhöht. Allein im Jahr 2017 wurden insgesamt 8.835 Anträge auf Anerkennung von ausländischen Pflegekräften gestellt, mit einer deutlich steigenden Tendenz für 2018.

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Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Verschiebebahnhof zu Lasten der Altenpflege

PRESSEMITTEILUNG

Das parlamentarische Verfahren zum Fachkräftezuwanderungsgesetz so kurzfristig aufzuschieben, verärgert die Arbeitgeber in der Altenpflege und geht zu Lasten der Pflegeversorgung. Nachdem zur Abstimmung des Referentenentwurfes vor Weihnachten letzten Jahres noch ordentlich Dampf im Verfahren war, scheint sich die Lokomotive nun festgefahren zu haben. Die Meldungen zum Aufschub der Beratungen des Fachkäfteeinwanderungsgesetzes im Parlament kamen überraschend und verärgern die Arbeitgeber in der Altenpflege, aber auch die Vermittlungsagenturen, die eng mit den Pflegeunternehmen bei der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte zusammenarbeiten. Als eines der wenigen Industrieländer hat es Deutschland bisher nicht geschafft, ein einheitliches und praktikables Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu verabschieden. Im Wettbewerb mit anderen Ländern, die aufgrund der demografischen Entwicklung ebenfalls Fachkräfte an-
werben, können wir es uns nicht leisten, die ohnehin hohen Hürden der Zuwanderung aufgrund parteipolitischer Empfindlichkeiten weiter ungeordnet zu lassen.

Dazu Isabell Halletz, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte:

(BAGAP): “Wir brauchen jetzt einheitliche und klare Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung. Die Botschaften im Ausland und die zahlreichen Anerkennungsstellen in Deutschland sind völlig überlastet und personell unterbesetzt. Sechsmonatige Wartezeiten auf Visa-Termine und teilweise bis zu 12-monatige Anerkennungsverfahren sind absolut praxisfern und inakzeptabel. In der Altenpflege können wir gar nicht so viel ausbilden, wie der Bedarf anPflegekräften steigt. Ohne die zusätzliche Rekrutierung aus dem Ausland wird der Mangel an Pflegefachkräften bei den Unternehmen deutlich verschärft. Die Politik muss endlich handeln!”

Bereits heute können gemeldete Fachkraftstellen durchschnittlich erst nach sechs Monaten besetzt werden. Die Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte ist ein wichtiger Weg für Pflegeunternehmen, die gesetzlichen Vorgaben zur Personalvorhaltung in der Altenpflege und damit auch die pflegerische Versorgung sicherstellen zum können.

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ausländische Pflegekräfte (kurz: BAGAP) ist seit 2018 die übergeordnete, trägeroffene Interessenvertretung der Pflegeeinrichtungen, Schulen und Weiterbildungsinstitutionen, in der Vermittlung tätige Unternehmen und Verbände. Als deutschlandweit einmalige Plattform vernetzt sie alle beteiligten Akteure zu Themen der Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in Deutschland. Die BAGAP ist Ansprechpartnerin für alle gesellschaftlichen Stakeholder in Politik und Wirtschaft.