Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) errechnet bis 2027 einen Mangel an rund 36.000 Pflegefachpersonen. Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) fordert Reformen, um die steigende Zahl Pflegebedürftiger zu versorgen.
Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Prognosen wie die des IW sorgen immer wieder für Schockwellen. Sie zeigen die Zukunft der Altenpflege, wenn wir nichts unternehmen. Wenn der Arzt vor einem Herztod in wenigen Jahren warnt, stellt man die Ernährung um, schnürt die Sportschuhe und stellt das Rauchen ein – eine solche Reaktion brauchen wir jetzt auch in der Pflegepolitik.
Der demografische Wandel lässt sich nicht wegregulieren. Es muss uns gelingen, mit weniger Fachpersonal mehr Menschen zu versorgen. Andernfalls bleiben immer mehr Pflegebedürftige unversorgt auf der Strecke. Wir brauchen einen Systemwechsel, der Pflegepersonal von bürokratischen Lasten befreit, einen effizienten Personaleinsatz ermöglicht und Pflege-Qualität nicht mehr an der Menge ausgefüllter Formulare misst, sondern am Wohl der Pflegebedürftigen. Die Versorgung unserer Alten sichern wir nicht mit Formularen und Quoten, sondern mit der Tatkraft des Pflegepersonals und der Verantwortung der Pflegeunternehmen.“
20240814_PM_IW-Studie zu Fachkräftemangel_Pflege-Arbeitgeber fordern Systemwechsel