Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) begrüßt den Klartext von Kanzleramtschef Thorsten Frei: Der heute noch sehr hohe Anteil häuslicher Angehörigenpflege lässt sich künftig nicht halten. Konsequenz: Die Politik muss jetzt die wachsende Pflegeplatz-Lücke schließen.
Frei stellte fest, derzeit würden rund 86 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt, das werde künftig nicht mehr der Fall sein. Der stationäre Anteil werde steigen. Das deckt sich mit den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des AGVP, wonach weniger als die Hälfte der Angehörigen zur häuslichen Pflege bereit und in der Lage sind. Der AGVP fordert daher eine konsequente Politik für zusätzliche Pflegeplätze: kompetenzorientierte Flexibilisierung im Personaleinsatz sowie Digitalisierung und KI – einschließlich der Anerkennung und Refinanzierung digitaler Mitarbeit. Versorgungssicherheit ist kein Projekt, das man verschieben kann.
AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Auch Pflegepolitik beginnt mit der Betrachtung der Realität. Das ist der Bundesregierung mit Herrn Frei erstmals gelungen. Nun muss sie handeln und mehr Pflegeplätze ermöglichen, sonst werden Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ans häusliche Pflegebett gedrängt. 2025 war für die Altenpflege erneut ein verlorenes Jahr; die Pflegereform 2026 muss die Trendwende bringen: weniger Bürokratie, den Abschied von unrealistischen Fachkraftquoten und mehr unternehmerische Freiheit. Jetzt kommt es auf eine schnelle und mutige Umsetzung an.“
20251229_PM_Pflegekrise rückt ins Kanzleramt_Künftig mehr stationäre Versorgung nötig
