In der Pflegepolitik wird gestritten, ob das Angebot an Pflegeplätzen schrumpft, stagniert oder leicht wächst. Doch diese Debatte geht am Kern vorbei: Deutschland braucht jährlich über 200 zusätzliche Pflegeheime. Davon sind wir weit entfernt.
Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Wir brauchen jedes Jahr 17.000 neue Pflegeplätze, wie Zahlen des RWI Essens zeigen. Dafür müssten jährlich über 200 neue Heime entstehen. Die Realität: Wir verlieren Einrichtungen und diskutieren ernsthaft darüber, ob der Rückgang leicht oder moderat ist. Das ist, als würde man bei einem Hausbrand darüber debattieren, ob der Dachstuhl oder nur der erste Stock brennt.
Noch 2004 und 2005 entstanden jeweils über 300 neue Heime im Jahr. Heute geht es rückwärts in Deutschland, die Pflegeversorgung ist in akuter Gefahr. Aber statt Lösungen zu liefern, lenken Politik und Kassen mit Familienpflegegeld und Steuerungsdebatten ab, während die Wartelisten immer länger werden.
Wir brauchen Investitionssicherheit für innovative Pflegekonzepte, weniger Detailvorgaben und mehr unternehmerische Freiheit. Nur so kann das Angebot wieder wachsen. Pflegebedürftige lassen sich nicht wegsteuern, wir müssen sie versorgen.“