Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) kritisiert die Prioritätensetzung der Pflegekassen. Anstatt sich ihrem gesetzlichen Auftrag der Sicherstellung pflegerischer Versorgung zu stellen, sammeln Kassen Berichte über Fehler anderer.
AGVP-Präsident Thomas Greiner erklärt: „Man sieht den Splitter im Auge des anderen, aber den Balken im eigenen, den sieht man nicht. Dieses biblische Sprichwort beschreibt leider treffend die Fehlerkultur bei den Kranken- und Pflegekassen. Sie verweigern beharrlich eine auskömmliche Finanzierung unserer Altenpflege, zeigen aber fleißig mit dem Finger auf andere. Ehrliche Bestandsaufnahme, selbstkritische Analyse der Kassen? Fehlanzeige! Wir fordern die Pflegekassen auf, nicht länger von der Versorgungskrise in der Altenpflege abzulenken und endlich einen ‚Notruf Pflegelücke‘ einzurichten.“
Hintergrund
Der AGVP hat die Bundesregierung und die Pflegekassen mehrfach aufgefordert, eine Meldestelle für ausgebliebene pflegerische Versorgung einzurichten, um eine zielgenaue Bekämpfung der Versorgungskrise in der Altenpflege zu ermöglichen. Bisher wurde dieser Vorschlag nicht aufgenommen. Unter dem Namen „Mehr Patientenschutz“ hat der Verband der Ersatzkassen (VDEK) derweil eine Meldestelle für kritische Ereignisse im Pflege- und Gesundheitssystem eingerichtet.
20240220_PM_Pflegekassen lenken von eigenen Versäumnissen ab