17. Dezember 2013
Nach Auffassung des Arbeitgeberverbands Pflege will die schleswig-holsteinische Sozialministerin Kristin Alheit das Ergebnis einer Befragung von Pflegekräften schönrechnen und verschweigt dabei bewusst die negativen Konsequenzen einer Kammer.
Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, dazu heute in Berlin:
„Die Sozialministerin sollte endlich den Pflegekräften die volle Wahrheit sagen, was eine Pflegekammer jedes einzelne Zwangsmitglied tatsächlich kosten wird und was eine solche Kammer denn überhaupt regeln kann. Die manipulierte Mehrheit pro Pflegekammer ist doch nur deshalb zustande gekommen, weil all die Pflegekräfte, die eine Kammer nur unter der Voraussetzung der Kostenneutralität befürworten, mißbräuchlich als Zustimmung gewertet wurden. Die Befragten aus der Altenpflege haben zudem ein klares Votum gegen eine Pflegekammer abgegeben“, so Greiner.
Der Arbeitgeberverband Pflege befürchtet zudem, dass sich, bedingt durch die Zahlung von Kammerbeiträgen, weniger Ausbildungswillige für die Altenpflege entscheiden werden.
Abwanderungen in andere Bundesländer, die keine Kammergründung anstreben, seien ebenfalls nicht ausgeschlossen.
„Die Ministerin schwächt die Pflegebrache in ihrem vermeintlichen Bestreben, diese zu stärken. Zwang auf allen Ebenen, bei den Beiträgen, bei der Fortbildung und bei zusätzlichen Kontrollen, hat noch nie etwas Zukunftsweisendes bewirkt“,
meint Thomas Greiner abschließend.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflegezusammengeschlossen. Der Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 8.000 Unternehmen im bpa repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.