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Von EU-Nachbarn lernen: „Deutschlands Verständnis von Pflegequalität löst Kopfschütteln aus.“

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) wirft zur EU-Wahl einen Blick auf die Altenpflege im EU-Ausland. Mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, können wir von unseren EU-Partnern lernen.

Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Unsere EU-weit tätigen Mitglieder bestätigen immer wieder: Deutschlands Pflegeverständnis löst international Kopfschütteln aus. Wohnstandards und Expertise beeindrucken, doch kleinteilige Personalvorgaben und Dokumentationspflichten irritieren. Das entmutigt die engagierten Pflegefachkräfte und lenkt vom Wesentlichen ab: dem Wohlbefinden und medizinisch-pflegerischen Zustand der Pflegebedürftigen.

Dazu hat der deutsche Kontrollwahn dem Ansehen der Pflegeberufe geschadet und das Bild von Pflegekräften als Befehlsempfänger zementiert. Mythen über schlechte Bezahlung halten sich hartnäckig, der Beruf wird schlecht geredet, obwohl unser Pflegepersonal gut ausgebildet ist und angemessen entlohnt wird. In anderen Ländern ist es selbstverständlich, dass Einrichtungen und Pflegepersonal die Pflege vor Ort gestalten und weiterentwickeln. Das schafft Selbstbewusstsein.

Wir können viel lernen: Qualität sollte am Wohl der Pflegebedürftigen gemessen werden, nicht an Quoten oder Formularen. Den Pflegekräften und Einrichtungen mehr Spielraum für eigenverantwortliches Handeln geben – so kann Deutschland eine Vorreiterrolle in der europäischen Altenpflege einnehmen.“

20240606_PM_Unser Pflegeverständnis löst Kopfschütteln aus