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Bundesrat verpasst Regierung beim Thema ,,Generalistik“ zu Recht eine Kopfnuss

29. Februar 2016  Wie der Arbeitgeberverband Pflege bemängelt auch die Länderkammer massive handwerkliche Fehler bei Gesetzesvorlage der Minister Schwesig und Gröhe.

 

Der Bundesrat hat dem pflegepolitischen Reformvorhaben der schwarz-roten Bundesregierung unmissverständlich das Stoppschild gezeigt: Die Reform der Pflegeausbildung muss nachgebessert und soll zeitlich verschoben werden. Für die zuständigen Minister Manuela Schwesig (SPD) und Hermann Gröhe (CDU) bedeutet dieses ,,So nicht!“ eine herbe Kopfnuss und zugleich eine politische Niederlage. Denn ohne Zustimmung der Länderkammer geht es bei dem Plan nicht, die bislang spezialisierten dreijährigen Pflegeausbildungen in der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege zu einer einheitlichen generalistischen Pflegeausbildung zusammenzulegen.

 

Seit Monaten warnen namhafte Gesundheitsexperten, Arbeitgeber- sowie Pflegeverbände und die Gewerkschaft Verdi vor einer undifferenzierten pflegepolitischen Einheitssoße. Volle Zustimmung gibt es lediglich von Seiten der Krankenhauspflege und vom Deutschen Pflegerat, in dem aber tatsächlich nur sehr marginal Altenpflegeverbände organisiert sind.

Dazu Friedhelm Fiedler, Vizepräsident des Arbeitgeberverbandes Pflege: ,,Die Inhalte der drei Ausbildungsberufe unterscheiden sich deutlich. Die Altenpflege hat schon heute eine anerkannt hohe Qualität. Würden die Ausbildungsinhalte ,,generalisiert“, wäre eine Verflachung der Ausbildung die Folge, mit schädlichen Folgen für die gesamte Altenpflege.“ Die Altenpflege dürfe sich nicht länger von den Interessen der Krankenhauspflege via politischer Entscheidungsträger in der großen Koalition majorisieren lassen.

 

Fiedler: ,,Ich hoffe, dass sich auch in den Reihen des Bundestages zunehmend politische Klugheit durchsetzt und der überhastete Plan von Gröhe und Schwesig doch noch ad acta gelegt wird. Wenn drei Ausbildungsberufe in eine Ausbildung gepresst werden, wird das zu einer Oberflächlichkeit und zu weniger speziellem Tiefenwissen führen. Wir haben seit Jahren erfreulich steigende Zahlen in der Altenpflegeausbildung. Dieser Trend darf nicht mutwillig durch ideologisch motiviertes Handeln von zwei uneinsichtigen Ministern torpediert werden.“

 

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