Ein Artikel in der „Welt am Sonntag“ von Annette Dowideit, Sonja Gillert, Lara Maria Müller mit u.a. unserer Geschäftsführerin Isabell Halletz
Die Regierung nennt Pflegefachkräfte aus dem Ausland einen „unverzichtbaren Baustein“, um den großen Bedarf zu decken. Eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Lediglich sechs Prozent aller Pflegefachkräfte stammen aus dem Ausland.
Die Anwerbung von ausländischen Pflegefachkräften läuft nur schleppend. Das geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit für WELT AM SONNTAG hervor. Demnach arbeiten bislang erst 62.500 Pflegefachkräfte aus dem Ausland in deutschen Pflegeheimen und Krankenhäusern. Das sind lediglich etwas mehr als sechs Prozent aller Pflegefachkräfte.
In einigen Bundesländern läuft die Anwerbung aus dem Ausland schlechter als in anderen: In Schleswig-Holstein etwa sind der Auswertung zufolge weniger als vier Prozent aller Fachkräfte in den Pflegeheimen Ausländer, während Baden-Württemberg auf einen Anteil von 15 Prozent kommt.
Zusätzlich zu den Fachkräften arbeiten in den Einrichtungen auch Hilfskräfte und derzeit rund 12.000 Auszubildende aus anderen Ländern.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte: Pflegefachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, sei angesichts der Fachkräftelücke am Arbeitsmarkt in Zukunft ein unverzichtbarer Baustein, um dem steigenden Bedarf an Pflegefachkräften zu begegnen.
Zwar müsse es laut Heil „im ersten Schritt darum gehen, die inländischen Potenziale zu nutzen“, etwa durch bessere Arbeitsbedingungen und Vergütung. „Ebenso müssen wir aber auch über die Qualifizierung zum Beispiel von geflüchteten Menschen nachdenken“, sagte Heil. „Ergänzend dazu brauchen wir Fachkräfte aus dem Ausland.“
Nach Auskunft der Bundesregierung fehlten bereits im April 2018 bundesweit rund 25.000 Alten- und Krankenpfleger – und dazu noch einmal 10.000 Hilfskräfte, um die offenen Stellen zu besetzen.
FDP fordert einfacheren Zugang zu deutschem Arbeitsmarkt
Die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole Westig, bezeichnete die Zahl der bislang aus dem Ausland angeworbenen Pfleger als „nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Sie forderte die Bundesregierung auf, für einfachere Zugänge zum deutschen Arbeitsmarkt zu sorgen und so den Heimen und Krankenhäusern die Anwerbung von Fachkräften im Ausland einfacher zu machen. „Aus unserer Sicht sind vor allem die Anerkennungsverfahren der Ausbildungsabschlüsse und der Arbeitserlaubnis zu bürokratisch, kompliziert und langwierig“, sagte Westig.
Sie forderte – ebenso wie der Arbeitgeberverband Pflege – eine bundesweit zentrale Stelle für die Zulassung der Fachkräfte zu schaffen. Bundesgesundheits- und Bundesarbeitsministerium seien in der Pflicht, für den Abbau bürokratischer Hürden zu sorgen. Beide Ministerien teilten dazu mit, derzeit arbeite eine Arbeitsgruppe der Bundesregierung an Vorschlägen.
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